M94.5 TO GO

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Dein Thema des Tages

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00:00:00: Meine Eltern hatten keinen blassen Schimmer von dem, was ich hier mache.

00:00:08: Bei die Ärzte aus der Familie, die an die Uni gegangen

00:00:11: ist.

00:00:11: Für Generationsstudien.

00:00:12: Familien aus Bildungszeichen und Schichten.

00:00:15: Aus

00:00:16: Nicht-Akademiker-Haushalten.

00:00:18: Das Labeln Nicht-Akademiker.

00:00:19: Arbeiter-Kinder, Kinder aus nicht-akademischen Elternhäusern.

00:00:24: Das ist das einzig Richtige, was sie heutzutage tun können

00:00:27: und spiegieren.

00:00:32: ArbeiterInnenkinder, NichtakademikerInnenkinder, AufsteigerInnen, Ausbildungsferne, Schichten.

00:00:38: Das alles sind Bezeichnungen, die aus verschiedenen Gründen verwendet oder gegeneinander bevorzugt werden.

00:00:44: Sie beschreiben Kinder, die aus Familien kommen, in denen noch keiner studiert hat.

00:00:49: Aber warum gibt es all diese Abstufungen?

00:00:51: Warum sagt man eigentlich nicht mehr ArbeiterInnenkinder?

00:00:54: Das habe ich mir in der Recherche zu diesem Podcast genauer angeschaut.

00:00:58: Aber es soll auch darum gehen, wie aus dem Label, Nicht-Akademikerinnen, die Extremfälle auch immer noch herausfallen.

00:01:06: Wie betroffen sie sich fühlen und welche Rolle Auffangnitze und Förderungen spielen.

00:01:11: Ein Podcast von Franziska Merck.

00:01:34: Aber erstmal zu den Grundlagen.

00:01:36: Warum die Filmbegriffe?

00:01:38: Auf der Website des ZDL, also dem Zentrum für Digitale Lexikografie der deutschen Sprache, lässt sich erst einmal nachlesen, dass die Begriffe einem Jahrhunderte langen Wandel unterliegen.

00:01:50: In etwa Zeitgleich begegnen sich in der Mitte des neuen Jahrhunderts mit Proletarierkind und Arbeiterkind zwei neue Wörter, die starke semantische Überschneidungen aufweisen.

00:01:59: Die Bedeutung von Proletarierkind kann mit Kind der Unterschicht, das Proletariat angegeben werden.

00:02:04: Arbeiterkind hat zunächst überwiegend die Bedeutung Kind von Eltern, die der Arbeiterklasse angehören.

00:02:08: Daneben treten im neunzehnten und beginnenden zwanzigsten Jahrhundert selten und im Kontext von Kinderarbeit auch Verwendungen in der Bedeutung einer Lohnarbeit nachgehendes Kind auf.

00:02:17: Soweit die Begriffserklärung.

00:02:19: Der Grund, warum ArbeiterInnenkinder eigentlich nicht mehr benutzt wird, ist aber ein anderer.

00:02:24: Die damals noch Arbeiteschicht oder Arbeiterklasse bezeichnet vor allem zur Zeit der industriellen Revolution die FabrikarbeiterInnen.

00:02:33: Die Arbeitsbedingungen waren mit einer durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von über Stunden hart.

00:02:39: Die Wohnräume waren eng und sie wurden mit vielen anderen Menschen geteilt.

00:02:43: Billiglöhne und Massenarmut zogen sich durch die Arbeiterinnschicht.

00:02:47: Sicherheit in den Fabriken gab es nicht und Hygiene stand auch nicht an erster Stelle.

00:02:52: Geschichts- und Politikwissenschaftler Stefan Wannewetsch veröffentlicht, zwanzig, vierundzwanzig, seine Abhandlung.

00:02:59: Es gibt noch Arbeiter in Deutschland.

00:03:01: Darin geht er auf die Unterschiede von Arbeiterinnen und Arbeitnehmerinnen im Verlauf der Jahrhundert.

00:03:07: Er erklärt zur Arbeiterin Schicht während der Industrialisierung zum Beispiel,

00:03:22: Erst in den Neunzehntenhunderts kam in den zeitgenössischen Debatten die Vorstellung einer Arbeitnehmergesellschaft auf.

00:03:29: Eine solche Gesellschaftskonzeption vermochte nicht nur den prognostizierten Wandel hin zu einer dienstleistungszentrierten Wirtschaft begrifflich abzubilden, da Arbeitnehmer, die drei Statusgruppen Arbeiter, Angestellte und Beamte in sich schloss.

00:03:42: Wannewerts geht darauf ein, dass richtige ArbeiterInnen im Sinne des neunzehnten Jahrhunderts zuletzt eigentlich immer weniger werden.

00:03:50: Untersucht wurde vor allem die Industrie die Arbeiterschaft aus Branchen, die sich spätestens in den neunzehnten Siebzigerjahren im Niedergang befanden.

00:03:56: Kohle und Stahl.

00:03:58: Danach etabliert sich diesbezüglich der Begriff der Arbeitnehmerin.

00:04:02: Arbeitnehmer, so scheint es, hat es sich spätestens in den neunzehnten Siebzigerjahren im medialen und damit im öffentlichen Sprachgebrauch etabliert.

00:04:09: Der Begriff umfasst dabei mehr als das bloße Über- und Unterordnungsverhältnis zwischen Beschäftigten und Unternehmern.

00:04:15: Auch Sozialwissenschaftler Johannes Kiesicke wendet im Interview ein, dass der Arbeiter in Kinderbegriff nicht mehr auf die heutige Zahl zutrifft.

00:04:23: Ich kann ja gleich noch mal darüber sprechen, ob das eigentlich ein guter Begriff ist oder so.

00:04:26: Ich würde jetzt mal sagen, Kinder aus nicht akademischen Elternhäusern, da wird es Arbeiter-Kinder im strengen Sinne gar nicht mehr so viel gibt eigentlich.

00:04:33: Klar ist das so ein Kampfbegriff, diese Arbeiter-Kinder, aber die hat man ja kaum auch heutzutage.

00:04:38: Also wir haben einfach eine schöne Arbeiterschaft, also viele sind ja angestellt und so weiter und so fort.

00:04:44: Jetzt redet kein Mensch von angestellten Kindern oder sowas.

00:04:47: Deswegen ist halt viel mehr der Fokus auf... hat mindestens ein Elternteil einen Hochschulstudium absolviert oder nicht.

00:04:55: Und dann reden wir von Akademiker, Nicht-Akademiker, Kinder und so weiter.

00:04:58: Giseke erklärt hier das Phänomen, dass sich die Einordnung mittlerweile weniger auf Arbeit und mehr auf den Bildungsgrad

00:05:05: verlagert

00:05:06: hat.

00:05:06: Manche SchriftstellerInnen benutzen dem Begriff der ArbeiterInnenkinder aber dennoch.

00:05:11: Ob als Kampfbegriff oder nicht, lassen wir in dieser Stelle jetzt mal offen.

00:05:14: So zum Beispiel aber Giovanna Reisinger in ihrem Buch Pleasure.

00:05:18: Sie selbst ist erfolgreich, Autorin, Filmemacherin und bildende Künstlerin und hat nicht nur zahlreiche Stipendien, sondern auch Auszeichnungen und Preise erhalten.

00:05:28: In Pleasure geht es eigentlich um Luxus, Genuss und Dekadenz.

00:05:33: Aber eben auch um die Erfahrung, wie es ist, als sozialer Aufsteigerin erfolgreich zu sein.

00:05:39: Und das auch noch als hyperfeminine Frau.

00:05:41: In ihrem Hörspiel, das große Leid, das kleine Leben, setzt sie sich dann satirisch mit der Medienwelt auseinander.

00:05:48: Dort Dort finden sich viele Anspielungen, dass es eigentlich mehr um Systemkritik als um ihre eigene Erfahrung geht.

00:05:55: Trotzdem spricht sie in Pleasure aber auch über ihre eigenen Erfahrungen.

00:05:59: So zum Beispiel auf dem roten Teppich des Münchner Filmfestes.

00:06:02: und die haben Effekt.

00:06:04: Aufgrund ihres

00:06:05: kurzen knallpinken Vintage-Laperler-Kleitz mit einem tiefen Ausschnitt.

00:06:10: In den bläulich transparenten Heels, deren Absätze Pfennigspal sind und einen aufgespießten Schmetterling darstellen, in ihrem Namilya Dänemantel mit aufgedruckten Penissen und ihrem blauen Zwarowski-Schmuck, ihrer gefälschten Blondie or Saddleback am linken Handgelenk.

00:06:27: Wird sie nämlich prompt als Prostituierte bezeichnet?

00:06:30: Ich vernehme in einer unüberhörbaren Lautstärke und

00:06:34: direkt

00:06:34: neben mir folgende Frage, die unmittelbar mein Interesse auf sich zieht.

00:06:38: Was macht eigentlich die Prostituierter auf dem roten Teppich?

00:06:42: Es braucht keine Sekunde, damit ich mich angesprochen fühle.

00:06:46: Ach was, es braucht nicht mehr als eine Zehntelsekunde, um zu wissen, dass ich gemeint

00:06:52: bin.

00:06:52: An dieser und an anderen Stellen des Buches geht es eigentlich darum, dass eine hyperfeminine, promiskuitiv lebende Frau trotz ihrer Leistungen nicht ernst genommen wird.

00:07:02: Aber auch das ist eben mit Leistungen und Errungenschaften verbunden.

00:07:05: Es wird die Frage gestellt.

00:07:12: weil sie nicht das geforderte Wertesystem repräsentiert.

00:07:16: Meine Verteidigungsrede, die ich in wenigen Sekunden, in denen wir uns gegenüberstanden, gedanklich formulierte, kreiste ausschließlich um meine Leistungen.

00:07:25: Ich bin, weil ich arbeite.

00:07:27: Ich bin, weil ich

00:07:28: erfolgreich

00:07:29: arbeite.

00:07:30: Ich bin hier anwesend real angreifbar, weil ich mich hierher gearbeitet habe.

00:07:37: Was das mit der Arbeiterin-Kinderthematik zu tun hat?

00:07:40: Na ja, die Rechtfertigung über Arbeit und die soziale Herkunft hängt doch oft zusammen.

00:07:46: Wer Bildungsaufsteigerin ist, muss eine Sprache lernen, um sich dort zu etablieren.

00:07:51: Wie verhält man sich, wie redet man und wie zeigt man sich?

00:07:55: Das ist zwar eigentlich ein einziges soziales Konstrukt, aber dennoch ist diese Rechtfertigung ja Profilierung leider oft nötig.

00:08:04: Wenn man sich diesem Schauspiel entweder bewusst oder aus Versehen entzieht, kann die Ablehnung spürbar sein.

00:08:11: Und das, was Arbeiterinnen und Kinder teilweise mehr leisten müssen, kann als Rechtfertigung fast schon als Rüstung verwendet werden.

00:08:36: dieser Mechanismus ist.

00:08:38: Leistung als Legitimation, Leistung als Daseinsberechtigung, Leistung als Einladungsgarant, als Besonderheit der eigenen Geschichte.

00:08:47: Es gab schließlich keine einflussreiche Familie im Hintergrund, kein lange vorm einer Geburt bestehendes Netzwerk, kein Name, der sich vermarkten lässt, weil die Eltern, Schauspielerinnen, Journalistinnen oder Models sind, keine Eliteförderung.

00:09:01: So eine

00:09:02: richtig

00:09:03: geile Arbeiterinnenkinderbiografie.

00:09:06: So eine magisch funkelnde Unterschichtenstory, eine sexy Aufsteigerinengeschichte, ist meine Leistung daher noch mehr wert?

00:09:14: Noch beeindruckender, weil die Koordinaten, unter denen ich aufwuchs, eigentlich in eine andere Richtung zeigten, als in die der roten Teppiche, Designerkleider, Shampoospyramiden und exklusiven Einladungen?

00:09:26: Die Frage, ob die eigene Leistung mehr wert ist, weil man aus einer bildungsfernen, finanziell schwächeren Familie kommt, stellt sich als Arbeiter-Inn-Kind irgendwann automatisch.

00:09:38: Schlichtweg deshalb, weil man früher oder später Unterschiede von sich zu den anderen feststellen wird.

00:09:44: Auch ich komme aus einer solchen Familie und auch ich entscheide mich an dieser Stelle für den Begriff der Arbeiter-Inn-Kinder.

00:09:50: Und zwar aus dem Grund, dass das Label nicht Akademiker-Inn-Kind die Extremfälle für mich nicht ganz fassen kann.

00:09:58: Ja, es gibt heutzutage wenige bis keine richtige Arbeiter-Innenschaft mehr, keine Kinder.

00:10:05: Aber auch heute gibt es noch Kinder, die in Armut aufwachsen und deshalb, während andere Kinder spielen, arbeiten gehen, im Restaurant aushelfen, solche Dinge eben.

00:10:15: Auch heute gibt es noch Eltern, die nicht egaler sein könnten, was mit ihren Kindern passiert.

00:10:21: Das Kinder aus häuslicher Gewalt, mit Alkohol und Drogenkonsum aufwachsen, passiert eben nicht nur in Filmen.

00:10:27: Gieselke räumt zu diesem Thema zwar ebenfalls ein, dass nicht Akademikerinnen keineswegs alle ähnlich sind, Doch auch hier wird wieder über Bildung gesprochen.

00:10:36: Er sagt

00:10:37: ... Innerhalb der Gruppe der Nicht-Akademiker, die ist ja auch noch mal heterogen.

00:10:41: Also, da gibt es ja auch Menschen, die Amitur haben, aber nicht studiert haben, beispielsweise.

00:10:45: Und da weiß man auch schon, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder studieren, auch deutlich höher ist als bei Personen, die eben nur einen Realschulabschluss oder einen Hauptschulabschluss haben.

00:10:53: Das ist einfach sehr, sehr stratifiziert nach Bildung.

00:10:56: Also, insofern ist es vielleicht manchmal auch sinnvoll, das als Arbeiterkind problematik zu frame.

00:11:01: Aber diese Gruppe wird ja einfach immer kleiner.

00:11:03: Also, in dreißig Jahren wird es halt kaum noch eine Arbeiterschaft.

00:11:06: im eigentlichen Sinne geben.

00:11:08: Als ich mich mit einer Kommilitonin unterhalten habe, die auch aus einer Bildungsfernschicht kommt, konnte sie sagen, dass sie von ihren Eltern unterstützt wird und sich keine Sorgen und Geld machen muss.

00:11:19: Wenn man dagegen mit dauerhaften Geld sorgen, existenzängsten und abwesenden, weil arbeitenden Eltern aufwächst, fehlt ein Auffangnetz.

00:11:28: Es gibt einige Studierende, die sehr jung anfangen zu arbeiten oder wegen häuslicher Gewalt in Therapie müssen.

00:11:35: Auch das Aufwachsen in ländlichen Gegenden spielt dann eine Rolle, weil zum Beispiel die Verfügbarkeit von Therapeuten weniger und die Mithilfe von Kindern im Betrieb normaler ist.

00:11:46: Diese Kinder fühlen sich deswegen vielleicht auch, wie ich, vom Begriff der Nicht-Akademikerin genauso weit entfernt wie vom Begriff der Akademikerin.

00:11:55: Bei Johanna Reisinger war ein Impuls die Rechtfertigung über verrichtete Arbeit, Leistung als Daseinsberechtigung.

00:12:03: Auch wenn man sich bei Stipendien bewirbt, muss man diese Leistung offenlegen.

00:12:07: und genug davon vorweisen, um tatsächlich gefördert zu werden.

00:12:11: Man hat Geltungsdrang, weil man sonst untergeht.

00:12:14: Wie viel man noch leisten kann, hängt aber ebenfalls von der sozialen Herkunft ab.

00:12:19: Die meisten Studierenden, die BAföG bekommen, müssen trotz Förderung arbeiten.

00:12:23: Denn in Städten, wie beispielsweise Berlin oder München, ist die Miete weitaus höher als die BAföG Wohnkostenpauschale.

00:12:31: Diese beträgt dreihundertachzig Euro.

00:12:33: Aus einer Pressemitteilung von März zwanzig fünfund zwanzig ... Das MMI-Forschungsinstituz geht aber hervor.

00:12:41: Nur in dreiundzwanzig von achtundachtzig Städten ist ein gewöhnliches Zimmer im Rahmen der aktuellen BAföG-Wunkhauspauschale verfügbar.

00:12:46: Dies trifft vor allem auf kleinere und ostdeutsche Hochschulstandorte zu.

00:12:50: Lass mich das mal vorrechnen.

00:12:52: In München kostet das WG-Zimmer aktuell im Schnitt achthundert Euro.

00:12:56: Das ist also fast so viel wie der BAföG-Höchstsatz aktuell hochist.

00:13:01: Dieser beträgt zwar neunhundertzweiundneunzig, aber das auch nur, wenn man nicht mehr Familienversichert ist.

00:13:07: Sich selbst studentisch zu versichern, kostet aber im Schnitt ebenfalls hundertfünfzig Euro.

00:13:13: Damit bleiben dann noch achthundertzweiundvierzig Euro übrig, also wieder fast nur die Miete für ein Zimmer.

00:13:19: An Kostenpauschale des BAföG steckt allerdings nur dreihundertachzig.

00:13:23: Das ergibt eine ungedeckte Differenz von vierhundertzwanzig Euro.

00:13:27: Hinzu kommt, dass man als BAföG beziehende Personen nur in einem Minijob arbeiten darf.

00:13:32: Mit den steilenden Lebensmittelpreisen zum Beispiel stellt sich dann die Frage, ob BAföG und Job alleine ohne die Unterstützung der Eltern überhaupt ausreichen kann.

00:13:41: Selbst wenn man also dem BAföG höchstsatz erhält, heißt das noch lange nicht, dass man sorgenfrei leben und sich auf die Uni und damit auf den Bildungsaufstieg konzentrieren kann.

00:13:52: Alternativ gibt es die Möglichkeit, sich bei Stipendien zu bewerben.

00:13:56: Aber die wollen natürlich auch besonders gute Leistungen, ehrenamtliches oder politisches Engagement und besondere Biografien.

00:14:04: Und dann kommen je nach Stiftung noch mehrere Bewerbungen zu Runden hinzu.

00:14:08: Das macht ja auch irgendwie Sinn, denn wie Ulla Siebert von der Heinrich-Böll-Stiftung erklärt, bekommen nicht viele eine Chance auf ein solches Stipendium.

00:14:17: Es ist ein relativ,

00:14:18: muss man so sagen, exklusiver Rahmen.

00:14:20: Ja, ein Prozent aller Studierenden in Deutschland können so einen Begabenförderungsstipendium bekommen.

00:14:26: Das ist sehr exklusiv und deswegen ist vielleicht auch ein aufwendiges Auswahlverfahren gerechtfertigt.

00:14:33: Dieses exklusive Bewerbungsverfahren kann abschrecken.

00:14:36: Es ist viel Vorarbeit, für die man erst mal die zeitlichen und mentalen Kapazitäten braucht.

00:14:41: Häufig kosten die Bewerbungsverfahren selbst sogar noch einmal mehr von diesen Kapazitäten, eben weil sie so aufwendig sind.

00:14:48: Was also, wenn man abgelehnt wird, viele verlieren die Motivation.

00:14:53: Auch ich wurde beim ersten Mal bewerben, zum Beispiel nicht angenommen.

00:14:56: Obwohl in der Ausschreibung stand, dass auch Familienhintergründe und Individualgeschichten berücksichtigt werden.

00:15:02: Es hat nicht gereicht.

00:15:03: Natürlich habe ich mich gefragt, was kann ich noch tun?

00:15:06: Ich hatte immer sehr gute Leistungen, arbeite schon lange, hatte Ehrenämter und Praktika, teilweise alles gleichzeitig.

00:15:12: Ich habe mich metaphorisch nackt gemacht, indem ich meine Vorgeschichte geteilt habe.

00:15:17: Und es hat dennoch nicht gereicht.

00:15:19: Ich wollte mich danach nicht mehr bewerben, weil ich nicht wusste, was ich zusätzlich noch hätte tun können.

00:15:24: Im Endeffekt arbeiten Kinder aus Bildungsfernschichten oft härter, früher und eigenständiger, weil sie müssen.

00:15:31: Die Ablehnung des Gefühl zu haben, dass die eigene Leistung, der eigene Wert nicht ausreicht, ist vielleicht normal.

00:15:37: Jetzt, zwei Jahre später, habe ich es noch mal versucht und wurde aufgenommen.

00:15:42: Allerdings nur über ein Nachrückverfahren.

00:15:44: Macht es das jetzt weniger wert?

00:15:46: Ich weiß es nicht.

00:15:47: Die Selbstzweifel bleiben.

00:15:48: Der Punkt ist aber, Gott sei Dank habe ich es noch mal probiert.

00:15:52: Nur leider geben viele nach solchen Rückschlägen ganz auf.

00:15:55: Eine wissenschaftliche Mitarbeiterin und Dozentin der LMU hat sich bereit erklärt mit zu sprechen.

00:16:01: Rabea Conrad kommt auch aus einer Nicht-Akademiker-Innenfamilie.

00:16:05: Auch sie wurde von der ersten Stiftung abgelehnt.

00:16:09: Sie erzählt, dass sie

00:16:10: Eigentlich nach dem Abitur schon für die Studienstiftung vorgeschlagen

00:16:14: worden war

00:16:14: und da dann auch in diesen Auswahlgesprächen gewesen bin, aber das hatte damals nicht geklappt.

00:16:19: Und das war für mich auch wirklich so eine Erfahrung, wo ich danach gedacht habe, ich bin da irgendwie viel am Platz, ich komme da auch nicht so richtig im Frage.

00:16:26: Also von mir aus hätte ich mich da jetzt nicht mehr unbedingt getraut zu sagen, ich bewerbe mich da jetzt nochmal für den Stipendium und ich hätte auch nicht gewusst, was es da noch so gibt und für welches ich mich da überhaupt noch bewerben könnte.

00:16:40: Fernfamilien kämpfen ohnehin, damit sich das Studium nicht zuzutrauen.

00:16:44: Die Anfangsschwierigkeiten sind groß, wenn man niemanden hat, der einem die akademische Welt näher bringen kann.

00:16:49: Angefangen bei Immatrikulation und dem Auswählen von Kursen bis hin zu kleineren Dingen, wie das man nicht klatscht, sondern klopft, oder das CT, die akademische Viertelstunde ist, die man eben später anfängt.

00:17:02: Das sind alles Dinge, die für manche selbstverständlich sind, andere aber noch nie vorher gehört haben.

00:17:08: Ganz zu schweigen vom Habitus, also der Art zu sprechen, besonders in den Geisteswissenschaften.

00:17:14: Das Wichtigste wäre hier bereits in der Schule darüber aufzuklären.

00:17:18: Denn obwohl es Angebote gibt, wie Kurse und Workshops, muss man auch von diesen erst einmal erfahren.

00:17:24: Die ZSB, also die Zentrale Studienberatung in München, die selbst solche Hilfsangebote zur Verfügung stellt, berichtet über den Fall, sich als Erststudierende deshalb außen vorgelassen zu fühlen.

00:17:36: Das Weiteren kann es sein, dass sie sich nicht immer so richtig zugehörig zur Uni und zur Studierendenschaft fühlen, weil ihnen beispielsweise Unterschiede in den Ausdrucksweisen oder im Wissensstand auffallen.

00:17:48: Wenn man ohne politische und literarische Bildung von zu Hause aus aufwächst, kann es schwierig sein, sich von Anfang an in den akademischen Diskurs einzubringen.

00:17:57: Dadurch kann das Gefühl kein Teil von dieser Welt zu sein zunehmen, weil man an der Uni und besonders bei Stipendien Bewerbungen die Unterschiede der Bildungsschichten viel stärker wahrnimmt.

00:18:08: Rabéa Konrad berichtet von so einer Unsicherheit im Zusammenhang mit der Absage des ersten Stipendiums.

00:18:14: Sie erzählt,

00:18:15: Die Unsicherheit kam daher, wenn es viel Unterstützung gab von meinen Eltern.

00:18:20: Es gab Kontexte, die ich nicht kannte.

00:18:23: Zum Beispiel war es bei uns nicht üblich, auf einem bestimmten Niveau zu Hause am Essens-Tich über Politik zu diskutieren.

00:18:29: Es gab nicht dieses Eingeübtsein, in bestimmte Formen zu sprechen und in den Diskurs.

00:18:35: Das, was am meisten abstreckt, auch generell in einem geisteswissenschaftlichen Studium, ist der Habitus.

00:18:42: Wenn man Bildungsaufsteigerin ist, Man lernt den, man schaut ihn sich ab.

00:18:47: Aber ich würde sagen, gerade am Anfang des Studiums ist man noch nicht unbedingt so weit.

00:18:51: Oder ich hab ein bisschen länger gebraucht, um das so zu verstehen, welche Rolle das spielt.

00:18:56: Und um auch mir zuzutrauen, da überhaupt mitzusprechen.

00:19:01: Obwohl sie heute also eine erfolgreiche Dozentin ist und später im Studium ein anderes Stipendium bekommen hat, hatte auch sie Zweifel.

00:19:09: Und obwohl sie den Habitus, also die Sprechweise und Umgangsart, als mit größter Herausforderung hervorhebt, hat sie es ausgerechnet in der Germanistik geschafft, also in der deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft.

00:19:21: Die Literaturwissenschaft scheint für solche Dynamiken prädestiniert zu sein.

00:19:25: Professor Oliver J. aus zum Beispiel ist ebenfalls Germanist.

00:19:28: Auch er kommt aus einer arbeiter-innen-Familie, noch einer richtigen arbeiter-innen-Familie, bei der die Eltern sogar eine Kriegsbiografie haben.

00:19:36: Das Interessante ist jetzt, der Zugang zur Literatur als Kind war eingeschränkt.

00:19:41: Seine Deutschnoten in der Schule zeitweise nicht gut genug und dennoch hat er es zu einer Germanistik-Professur geschafft.

00:19:48: Er erzählt, welche Rolle Eltern Lehrer und das Alleinsein spielten.

00:19:53: Damalige Lehrer haben da sehr sensibel drauf reagiert.

00:19:56: Das lief dann praktisch so ab, dass eine Lehrerin ein kleines Diktatbuch für mich zusammengestellt hat, das sie meinem Vater gab.

00:20:04: und mein Vater war wirklich Arbeiter und er kam ans nach Hause, war totmüde, aber dann hat er dieses Diktatbuch genommen und hat mir kleine Texte laut vorgelesen, die ich als Diktat mitgeschrieben habe.

00:20:15: Und diese Texte, die habe ich dann meiner Lehrerin gegeben.

00:20:18: Und dadurch habe ich es geschafft, innerhalb eines Schuljahres zunächst dann ist es zu schaffen, dass ich wegen Deutsch nicht mehr vom Gymnasium fliege.

00:20:26: Und dann habe ich es relativ schnell geschafft, in Deutsch ein ziemlich guter Schüler zu werden.

00:20:30: Dass es keine Bücher im Haushalt gab, aber ich trotzdem dieses Febel für Bücher habe, ist, glaube ich, nicht eine bestimmte Poante, sondern es hat tatsächlich auch eine sociologische Struktur.

00:20:41: Ich war ein Einzelkind und meine Eltern haben einfach gearbeitet.

00:20:44: Und zwar einen ganzen Tag lang.

00:20:45: Das heißt, ich war alleine.

00:20:47: Die Zeit, wo man alleine ist, die war doch relativ groß.

00:20:49: Und dann braucht man was, womit man diese Zeit füllt.

00:20:52: Und das sind die Bücher.

00:20:53: Sowohl Oliver-Jahr aus als auch Rabea Konrads Geschichten sind trotzdem schöne Geschichten, weil beide durch Auffangnitze, Familie und Lehrerinnen unterstützt wurden und so vielen Hindernissen trotzen konnten.

00:21:06: Es zeigt, wie viel man schaffen kann, wenn man bestärkt wird und Rückenleckung hat.

00:21:11: Emotionale Unterstützung ist an dieser Stelle genauso wichtig wie Finanzielle.

00:21:15: Und wenn diese nicht von den Eltern kommt oder aus anderen Gründen nicht von ihnen kommen kann, nehmen oft Lehrerinnen und andere Vorbilder diese Rollen ein.

00:21:25: Bei mir war es zum Beispiel eine Kunstlehrerin, die mich ermutigt hat, mich bei einer bestimmten Schule in einer Großstadt zu bewerben.

00:21:31: Für mich war das Wegkommen vom Dorf damals aus verschiedenen Gründen die Rettung.

00:21:36: Und hätte sie das damals nicht getan, wäre ich sehr wahrscheinlich nicht da, wo ich heute bin.

00:21:41: Aber auch so etwas ist selten, daher ist es umso wichtiger, dass es auch staatliche Förderungen wie das BAföG gibt.

00:21:47: Oder eben Stiftungen und Stipendien.

00:21:50: Einige dieser Stiftungen konnten wir fragen, Wo sie in der Bewertung ihren Schwerpunkt setzen und wie gut sie auf Individualgeschichten eingehen können.

00:21:57: Lisa Orla Münder von der Conrad Adenauer Stiftung erzählt zum Beispiel, Uns ist ein ganzheitlicher Ansatz wichtig und wir möchten die Personen mit ihren Leistungen, aber natürlich auch mit ihren Werten, Motivationen, Zielen und Potenzialen kennenlernen.

00:22:11: Wir berücksichtigen deshalb immer individuelle Bildungsbiografien und damit auch die Vielfältigkeit des Engagements, aber vor allem auch, wie schon gesagt, mit dem Blick in die Zukunft Entwicklungspotenziale.

00:22:23: Bei der Konrad-Adenauer-Stiftung stehen aber auch grissliche Werte mit im Vordergrund, weil die Stiftung CDU-nah ist.

00:22:29: Darauf kann man also achten, wenn man sich für die Bewerbung bei einer Stiftung entscheidet.

00:22:34: Manchmal haben die Stiftungen dann nochmal extra Angebote wie die Senkrechtstarte Initiative der Kass.

00:22:39: Die Heinrich-Böll-Stiftung dagegen ist eine grüne-nahe Stiftung, dementsprechend ist ihr Fokus etwas anders.

00:22:45: Ulla Siebert von der Heinrich-Böll-Stiftung erklärt ...

00:22:51: Kunst und Kultur besonders zu fördern.

00:22:53: Und auf der anderen Seite aber auch die Naturwissenschaften.

00:22:56: Wir haben einen Schwerpunkt, besonders Frauen in den Naturwissenschaften zu fördern.

00:23:01: Auf die Frage, worauf der größte Fokus bei BewerberInnen liegt und ob sie auf Individualgeschichten eingehen können, antwortet sie.

00:23:08: Dann ist es immer ein Zusammenspiel aus Meeren.

00:23:12: Also es ist nicht so, dass wir sagen, das spielt die größte Rolle und dann kommen danach geordnet noch folgende ... Kriterien, sondern das ist ein Zusammenspiel von Studien-Schulleistung, gesellschaftlichem Engagement und politischen Interesse.

00:23:26: Das ist für uns sozusagen ein Baustein.

00:23:30: Das weiß vielleicht schon darauf hin, dass wir da... diese Differenzierung nicht von ungefähr machen, sondern sagen, es kann Menschen geben, die vielleicht aufgrund ihrer Lebensbedehungen des Lebenskontext gar keine Möglichkeit, keine Chance oder keine Gelegenheit hatten, sich gesellschaftlich zu engagieren oder die Kehrarbeit machen oder die Pflege und so weiter, dass sie keine Zeit dafür haben oder einen Job nachgehen müssen.

00:23:58: Aber dann ist es umso wichtiger, dass sie politische Interesse mitbringen und uns begründen können, warum sie sich bei einer grünen politischen Stiftung gut untergebracht fühlen würden.

00:24:09: Wir hätten gerne noch andere Stiftungen zu Wort kommen lassen.

00:24:12: Leider ist bei manchen Anfragen aber der Kontakt im Sand verlaufen oder es hat aus Kapazitätengründen seitens der Werke nicht geklappt.

00:24:19: Wichtig für Betroffene und Interessierte ist aber die idealen Förderungen.

00:24:24: Also die Parteien an Stiftungen sind unterschiedlich und ähnlich zu ihrer politischen Orientierung.

00:24:30: Man muss sich also einfach mal reinlesen, was für einen selbst am besten passt.

00:24:34: Dann gibt es zum Beispiel noch das Deutschlandstipendium, das auch an der LMU jedes Jahr vergeben wird.

00:24:38: wird.

00:24:39: Die meisten Studierendenwerke, wie auch das in München, bieten für die Orientierung im Stipendien-Dschungel auch Beratungstermine und Coachings an.

00:24:47: Termine dafür gibt es auf der entsprechenden Website des Studierendenwerks.

00:24:51: Aber auch die zentrale Studienberatung kann bei der Erstorientierung weiterhelfen.

00:24:55: Am schönsten wäre es natürlich, wenn jeder von Familie, Lehrerinnen, Dozentinnen und Mentorinnen gefördert werden würde.

00:25:03: Wichtig ist, dass man nicht aufgibt, wenn das nicht so ist.

00:25:06: Nachdem ich nun im Rahmen der Recherche zu diesem Podcast mit vielen verschiedenen Instanzen gesprochen habe, ist mir eine Sache besonders aufgefallen.

00:25:14: Erstens, dass nicht Akademiker in Label lässt, wie Label generell die Extremfälle außen vor.

00:25:20: Deswegen ist es auch wichtig, auf sie aufmerksam zu machen und besonders für sie Unterstützungsinstanzen zu schaffen.

00:25:27: Zweitens, ja, es kann wahnsinnig anstrengend sein, sich je nach Lebensbedingungen auch noch um Bewerbungen bei Stipendien und Stiftungen zu kümmern.

00:25:35: Besonders, weil man Rückschläge und Ablehnungen befürchtet, bewirbt man sich vielleicht gar nicht bei Förderangeboten.

00:25:41: Aber mehr als nein können sie nicht.

00:25:44: Im besten Fall gewinnt man eine finanzielle Förderung mit vielen vernetzenden Angeboten und kann sich die Zukunft erleichtern.

00:25:52: Ich stehe jetzt am Ende meines Masterstudiums und kann mich deswegen nicht mehr auf ein Stipendium bewerben.

00:25:58: Außer ich versuche zu promovieren.

00:26:00: Und an diesem Punkt des Podcasts wünschte ich mir, ich hätte mich früher schon bei den großen Stipendien beworben.

00:26:06: Nachdem ich einmal woanders abgelehnt wurde, nachdem ich mich umsonsten metaphorisch nackt gemacht hatte, habe ich mich nur mit großer Überwindung nochmal beworben.

00:26:15: Bei großen Stipendien erst recht nicht mehr.

00:26:18: Aber das war der Fehler.

00:26:19: Fast alle unsere Interviewpartnerinnen haben dazu aufgerufen, weiter zu kämpfen und sich nicht unterkriegen zu lassen.

00:26:27: Also versuch das.

00:26:28: Schmeißt eure Chancen.

00:26:30: nicht weg, trauen Sie sich, ins Gespräch zu kommen.

00:26:33: Mit der zentralen Studienberatung, mit Dozierenden, mit Studierenden.

00:26:38: Weiterkämpfen und vor allem auch weiter informieren, das ist glaube ich wichtig, also darüber reden mit seinen Freunden und auch mit den Eltern und so weiter.

00:26:47: Aber probieren,

00:26:48: probieren Sie das aus und lassen Sie sich nicht jetzt von dem Rahmen

00:26:53: abschrecken.

00:26:54: Halten Sie durch, es lohnt sich auf jeden Fall nicht aufgeben, weiter machen.

00:26:59: Ich danke allen helfenden Händen, Redakteurinnen, Interviewpartnerinnen und Freundinnen, ohne die dieser Podcast nicht möglich gewesen wäre.

Über diesen Podcast

"Wie kann man eigentlich eine Diktatur stürzen?", "Wird BeREal das neue Instagram?" oder "Wie gefährlich sind legal highs wirklich?" - um genau solche Themen drehen sich die Folgen von M94.5 To Go. Und wie der Titel schon verspricht immer in einer perfekten Länge für unterwegs! Die Themen reichen dabei von wissenschaftlichen über gesellschaftliche Themen bis hin zu den neuesten Social Media-Trends. Kurz gesagt: Alle möglichen Themen, die junge Menschen beschäftigen. Moderiert und recherchiert werden die Folgen von Studierenden des Münchner Radiosenders M94.5.
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Falls ihr Themenvorschläge oder Feedback für uns habt schreibt uns gerne eine Mail an podcast@m945.de oder über Social Media @m945muenchen!

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