Kampf um Schwarz-Rot-Gold – Warum versuchen Rechtspopulisten die historische Bedeutung der Deutschlandflagge umzudeuten?
Schwarz-rot-goldene Deutschlandfahnen – bei Fußball Welt- und Europameisterschaften völlig normal. Im Alltag begegnet uns die Flagge wiederum selten. Zu oft wird sie inzwischen mit rechten Demonstrationen in Verbindung gebracht. Gruppen wie die AfD versuchen, Schwarz-Rot-Gold als Symbol ihrer Ideologie umzudeuten. Dabei steht die Deutschlandflagge aus historischer Sicht für etwas ganz anderes: für Freiheit, Demokratie und den Wunsch nach einem vielfältigen Staat. Lange Zeit lehnte die politische Rechte Schwarz-Rot-Gold ab. Stattdessen benutzten sie die autoritären schwarz-weiß-roten Symbole des Kaiserreichs und der NS-Zeit. Das hat sich inzwischen geändert. Mit dem Aufkommen von Pegida 2014 haben Rechtspopulisten begonnen, auch die Farben der Demokratie für ihre Zwecke zu vereinnahmen – trotz des Widerspruchs zu deren ursprünglicher Bedeutung.
Warum das so ist, wollen wir in dieser Folge des M94.5 TO GO-Podcasts herausfinden. Dafür werfen wir zunächst einen Blick auf die Entstehung von sowohl Schwarz-Rot-Gold als auch Schwarz-Weiß-Rot, um zu klären, für welche Werte die jeweiligen Nationalfarben aus geschichtlicher Sicht eigentlich stehen. Zudem blicken wir mit diesen Erkenntnissen auf die Gegenwart an, aus welchen politikwissenschaftlichen Gründen Rechtspopulisten die schwarz-rot-goldene Deutschlandflagge nun für sich einnehmen möchten.
Interviewpartner dieser Folge sind: der Historiker Professor Dieter Langewiesche der Universität Tübingen, der Politikwissenschaftler Professor Peter Reichel von der Universität Hamburg und der langjährige Protokollchef des Deutschen Bundestages Dr. Enrico Brissa.
Moderation, Redaktion & Produktion: Max Winkler
Sendeleitung: Natan Bilga
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